Online-Buchen
Schöner, schneller und mit neuen Funktionen geht unser neues Buchungssystem an den Start.
Ganz einfach online Buchen + Reservieren.
Törnplanung
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihren persönlichen Wunschtörn schon bald auf heinzig.de planen können......
>> mehr lesen
Bon Jour geht durchs Haff
Vorwort
Die
Märkischen Gewässer sowie die Flüsse in Mecklenburg und das Stettiner
Haff gehören zu den schönsten Wassersportrevieren Europas. Polen ist
seit dem 20.12.2007 endgültig in Europa angekommen. Fehlende
Infrastruktur und umständliche Zollformalitäten haben wir bei diesem
Törn nicht erlebt. Wir haben bei vielen Begegnungen in Polen sehr viele
gastfreundliche Menschen kennengelernt die auf uns einen geradezu
welthungrigen Eindruck machten. In jedem Hafen oder Marina fanden wir
hilfsbereite Menschen, die uns viele nützliche Informationen zu Land und
Leuten gaben und die Hafenmeister hatten immer einen nützlichen Tipp
zum Wetter und Revier.
Unser Dank gilt ganz besonders der Crew von Yachtcharter Heinzig in
Apen, sie haben die Bon Jour im Yachthafen Töplitz, „Seefest“ gemacht.
Yachtcharter Heinzig hat uns seit 2007 tatkräftig bei der Vorbereitung
für diesen Törn unterstützt.
Die Reise dauerte 23 Tage, davon 1 Tag Ausrüstung des Schiffes.
Durchführung des Törns im Herbst 2008
Claus-Peter Uebach im November 2008
19.09.2008
Wir fahren gemütlich von München nach Töplitz und kommen am
Nachmittag dort an, traditionell steuern wir mit dem Auto nach dem
Ortseingang die Bäckerei an um hier Kaffee und Kuchen zu genießen. Im
Yachthafen Ringel kreischen die Motorsägen und es werden Bäume gefällt,
aber sonst ist alles wie immer, die Übergabe der Yacht „Bon Jour“
verläuft reibungslos, wir werden noch über die niedrigen Wasserstände
der Oder informiert mit der Bitte hier Warschau zu halten. Das Schiff
wurde von der Crew, Yachtcharter Heinzig, zusätzlich nach den
Bestimmungen der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung (SeeSchStrO) zugelassen
und ausgerüstet. Denn hinter der Straßenbrücke Trasa Zamkowa in Szczecin
(Stettin) endet die Binnenwasserstraße und ihre Kilometrierung bei KM
36,5 Westoder, wir wollen ja noch weiter. Von uns wird an diesem Tag
folgende Ausrüstung bereitgestellt bzw. eingebaut: GPS Garmin GP72,
manueller Ersatzkompass, Notebook/UMTS mit elektronischer
Seekartennavigation, Stand 2008 mit aktueller Berichtigung aus ELWIS
(Tonnenänderung Peenestrom), Weltempfänger mit Seewetterberichten,
Funkscanner inkl. Antenne, Handbucht Jachtfunkdienst, 2008 Nord und
Ostsee, Handbuch Binnenschifffahrtsfunk, Radarreflektor, Windmesser,
Gastlandflagge Polen, Rote Signalflagge, zwei Rettungswesten N 150
Marco-Polo, Binnenschifffahrtskarten und Seekarten (Rund Rügen inkl.
Boddengewässer und Haff) . Ein Versicherungsnachweis über die
Charter-Yacht ist in Polen vorgeschrieben fehlt aber in den Papieren von
Heinzig, dass fehlende Stück Papier wir am Abend nachgereicht. Ganz
hilfreich, aber nicht mehr vorgeschrieben sind die CREW-LIST (kann man
sich im Internet unter“ Bundespolizei“ oder „Küstenwache“ runterladen)
es wird in den Polnischen Marinas alles etwas einfacher und die
Anmeldung geht schneller.
Nach dem wir alles geprüft haben kann es los gehen.
20.09.2008
1. Törnetappe, Strecke 54,6 KM, 5 Betriebsstunden : Töplitz, Potsdamer Gewässer , Havelkanal (HK) und Haveloderwasserstraße (HOW) Bootshaus Dietrich Oranienburg .
Voll lauter Tatendrang starten wir am Morgen auf der Potsdamer-Havel, Richtung Havelkanal (HK), auf dem HK ist nur mäßiger Berufsschiffsverkehr, wir erreichen die Schleuse Schönwalde etwas zu früh. ( Schleusung je nach Verkehrslage im 1 Stundentakt) und müssen an den Wartesteg für Sportboote, hier steht ein kleiner Junge mit seiner Oma und möchte gern an Bord, wir kommen seiner Bitte nach und es wird ein tolles Erlebnis für ihn, nach dem Schleusenvorgang steht er noch lange auf der Schleusenbrücke und winkt uns hinterher. Bei KM 0 HK biegen wir nach Backbord in die Schiffsautobahn: Havel-Oder-Wasserstraße (HOW), hier muss man mit starken Berufsschiffsverkehr rechnen. Am späten Nachmittag erreichen wir den Lehnitzsee und machen beim Bootshaus Dietrich fest. Die Hafenmeisterin empfängt uns freundlich, sie kennt uns noch vom letzen Jahr, als wir im Herbst die Testfahrt zum Werbelinsee gemacht haben. (siehe auch Elbesyndrom) Oranienburg ist immer einen Stopp wert, hier findet man in der Nähe der Marina, Lebensmittel-Geschäfte, das große Barockschloss mit Lustgarten und Landschaftspark. Gemütlich sitzen wir am Abend beim Essen mit der Hafenmeisterin zusammen, sie ist ganz begeistert von der Thementour, „Yachtcharter- Heinzig“, vor einiger Zeit waren mehrere Schiffe bei ihr und machten die Schlösserfahrt. Nach einem kleinen Abendsparziergang kehren wir zum Schiff zurück und schauen noch einmal ins Internet bei ELWIS und dem DWD (Deutscher-Wetterdienst) nach, was uns in den nächsten Tagen erwartet.
21.09.2008
Am Morgen starten wir vom Lehnitzsee in Richtung Schleuse Lehnitz, nach der Anmeldung können wir sofort in die große Schleusenkammer und sind ganz allein. Weiter auf der HOW, in Höhe KM 39,0 versteckt sich ein ziviles Wasserschutzpolizeiboot hinter einem Binnenschiff und führt Messungen der Geschwindigkeit durch. Wir sind etwas zu schnell (9km Höchstgeschwindigkeit), kommen aber mit einer mündlichen Verwarnung davon.
Nach einiger Zeit erreichen wir das Schiffshebewerk Niederfinow, vor uns zwei Flußkreuzfahrtschiffe der Deilmann-Reederei sowie zahlreiche Schubverbände aus Polen die alle zu Tal wollen. Wir müssen nach der Anmeldung an den Wartesteg für Sportboote, hier liegt seit ca. 1 Stunde ein anderer Skipper mit seinem Boot. Nach 2 Stunden werden wir zur Schleusung aufgerufen und gehen hinter einen Schuber in den Trog. Wir werden 36 Meter wie in einem Fahrstuhl nach unten befördert, ist schon ein klasse Erlebnis.
Durch die lange Wartezeit am Schiffshebewerk haben wir Zeit verloren, es ist noch ca. 1 Stunde Fahrstrecke bis zum Ziel Oderberg, es wird Dunkel, die HOW ist hier ausreichend betont und wir kommen heil in der Marina Oderberg an, am Steg werden wir bereits vom Hafenmeister erwartet. Ein ausgezeichnetes Abendessen in der Marina rundet diesen Tag ab.
22.09.2008
Das Wetter wird schlechter und das Barometer fällt weiter, wir
starten im Laufe des Vormittags in Richtung Schleusengruppe Hohensaaten ,
der NIF ( Nautischer Informationsfunk) gibt an diesem Morgen fallende
Wasserstände für die Oder durch, die Warnung in Töplitz über die Oder
war nicht unbegründet. Wir entschließen uns über die Westschleuse in den
HFW einzulaufen und gehen jedem Risiko, dass sich bei flachen
Wasserständen einstellt, aus dem Weg.
Über Handy melden wir uns bei der Schleuse und können mit einem
Schubverband direkt geschleust werden, ohne Wartezeit, es war die letzte
Schleuse auf unserem Hinweg in Richtung Stettiner Haff.
Jetzt wird es gemütlich, man kann in der HFW kaum die
Berufsschifffahrt überholen, wir zockeln mit 7-9 km auf dem Kanal hinter
dem Schubverband her, passieren so malerische Orte wie Stolzenhagen mit
kleiner Marina (ohne Versorgung) sowie Stolpe mit dem „Ollen
Grützpott“, eine Burgruine und einer der ersten Ziegelbauten mit 18
Meter Umfang der dickste mittelalterliche Rundturm in Deutschland. An
unserer Steuerbordseite beginnt hinter Stolpe der Nationalpark Unteres
Odertal. In Criewen befindet sich der Sitz der Nationalparkverwaltung
mit einem Besucherzentrum, aber aufpassen, der Wasserwanderrastplatz in
Criewen ist sehr flach und nur für kleine Boote geeignet, hier sollte
man was für den Wassersport tun, damit auch größere Boote dort anlegen
können.
Jetzt sehen wir schon am Horizont die Schornsteine der
Chemieindustrie in Schwedt, hier wollen wir beim Rotation Sportclub
Schwedt im Hafen festmachen. Am frühen Nachmittag sind wir in Schwedt
und der Hafenmeister steht am Steg und ist uns beim Anlegen behilflich.
Wir sind von diesem Chemiestandort Schwedt überrascht, zum einen
von der sehr gepflegten Marina (Rotation und PCK Schwedt) und der
kleinen hübschen Stadt mit allen was der Mensch so braucht, Rewe und
andere Discounter keine 5 Min. vom Hafen, sowie die Innenstadt mit
mehren guten Cafés und Restaurants . Abends, die Hafenkneipe beim PCK
hat was, gute und gesunde Kost zu günstigen Preisen. Der Hafenmeister
verspricht einen Semmelservice für den nächsten morgen.
23.09.2008
Das Barometer fällt weiter, der DWD hat starke Bewölkung und Schauer angesagt, wir fahren am Morgen weiter auf der HFW, hinter Schwedt bei KM 123 muss man sich entscheiden wie man nach Stettin fahren will, entweder über die Schwedter-Querfahrt in die Oder, oder der HFW. Zwischen KM 131 und 133 HFW befindet sich eine Engstelle. Talfahrer haben hier „Vorfahrt“, eine zweite Engstelle befindet sich zwischen KM 134,5 und 135 HFW. Die Bergfahrer, ein Flusskreuzfahrtschiff und dahinter ein Schubverband zwingen uns vom Kurs ab. Bedanken sich aber beim Passieren unseres Bootes überschwänglich, dass wir uns fast ins Schilf verdrückt hatten.
Wir sind jetzt auf der Westoder bei KM 3, Steuerbordseite
Polen, Backbordseite Deutschland, die Grenze in der Flußmitte, es wird
Zeit die Gastlandflagge an der Steuerbordseite zu setzen. Die zulässige
Höchstgeschwindigkeit ist 12 KM. Auf der rechten Seite des Ufers beginnt
der PK Doliny Bolnej Odry (Polnischer Nationalpark) das Anlegen oder
Ankern ist hier verboten.
Es geht vorbei am Bollwerk und dem Wasserwanderrastplatz Gartz,
Richtung Merscherin, dem letzten deutschen Ort und früher
deutsch/polnische Grenzkontrollstelle am Ostufer, dies gehört seit dem
20.12.2007 der Vergangenheit an, dass Ein- und Ausklarieren ist seit dem
Beitritt Polens zum Schengener Abkommen vorbei. Aber bei KM 16, lauert
im Gebüsch am nahen Ufer, Backbordseite doch tatsächlich ein kleines
Boot der Bundespolizei, wir winken uns freundlich zu und überqueren die
Grenze, die WO ist jetzt beidseitig bewaldet und es wird hügeliger, der
einzige Einschnitt in dieses Landschaftsidyll ist die Autobahnbahnbrücke
bei KM 25,5. Schon kurz nach der Mündung der Westoder in die Oder
taucht bei Pomorzany, KM 32, am Horizont die Silhouette von Szczecin
(Stettin) auf. An den Ufern befinden sich jetzt Industrie- und
Hafenanlagen. Wir passieren die Uferpromenade von Stettin und erreichen
die Straßenbrücke Trasa Zamkowa bei KM 36,5, hier endet die
Binnenwasserstraße und es beginnt die Seewasserstraße nach Swinoujscie
(Schwinemünde). Stettin Traffic gibt über Funk, Warnmeldungen in
englischer Sprache, für die Ostsee und das Haff, raus. Wir fahren an den
dicken Pötten im Seehafen vorbei, hier beginnt auch unsere Navigation
nach vorher eingespeicherten Wegepunkten im GPS. Unser Ziel die Marina
Goclaw etwas nördlich von Stettin. Der Hafenmeister empfängt uns am
Steg, jede Menge Platz. Beim Bezahlen der Hafengebühr sind die CREW-LIST
und der Ausweis vom SBV (Sportbootvereinigung im Deutschen
Motoryachtverband) hilfreich, es gibt Sonderpreise für zwei Tage.
Für den nächsten Tag, haben wir einen Ruhetag eingeplant mit ausführlicher Stadtbesichtigung.
24.09.2008
Ruhetag, Marina Goclaw Stettin.
25.09.2008
5. Törnetappe, 28,8 SM/53,3Km, 6 Betriebsstunden: Oder-Stettin(Polen)- Stettiner-Haff-Marina Lagunenstadt Ueckermünde (Deutschland). Wogast Traffic gibt Windwarnungen heraus, auf UKW Kanal 9 alle 2 Stunden von 07:15 bis 21:15.
Am frühen Morgen starten wir von der Marina Goclaw in die Oder, der Wind bläst ganz ordentlich aus Nord-Ost und das schon seit 1 Woche. Ab den 22m hohen Leuchttürmen Brama Torowa 4 ist man in der sogenannten Kaiserfahrt, Stettiner Haff und der Landschutz ist auch weg.Erste Besonderheit, im Fahrwasser von Stettin nach Schwinemünde befindet sich ein Unterwasserkabel, was Ungenauigkeiten beim GPS auslösen kann. Zweite Besonderheit, Stellnetze der Fischer neben dem Fahrwasser, ein kreuzen ist bei schlechtem Wetter fast nicht möglich, wenn man nicht die Seeschifffahrt behindern will. Dritte Besonderheit, steile kurze Wellen von 1-1,5 Metern aus Richtung Nord-Ost und unser Kurs ist Nord-West, also alles von der Seite, Berg und Talfahren ist angesagt. Wir erreichen die Leuchttürme Brama Torowa 2 und müssen hier unseren Kurs Richtung West ändern, es sind jetzt 12 SM bis zur nassen Grenze, Tonnen 17 und 18. Bei diesen beiden Tonnen lag früher das Polnische Grenzboot. Einen Vorteil hat jetzt das ganze, wir werden von dem starken Nord-Ostwind schön in Richtung Westen geschoben und haben die Wellen nicht mehr von der Seite. Bei der Tonne H4 ändern wir unseren Kurs Richtung Süd zur Leuchttonne UE mit Balltopzeichen, hier bekommen wir von dem starken Nord-Ostwind die volle Breitseite für ca. 1 Stunde, dann weiter Richtung Süd/Süd-West im Tonnenstrich auf den Ueckerkopf zu. Auffallend von weiten die hohen dunklen Bäume und östlich der helle Strand mit der großen Strandhalle. Beim Einlaufen in die Ueckermündung fährt „Bon Jour“ ein bisschen Achterbahn mit uns, für die Urlauber am Strand ein tolles Erlebnis, es werden viele Fotos geschossen. Zu unserem Glück hatten wir beim Einlaufen in die Ueckermündung kein auslaufendes Schiff, es besteht nämlich Wartepflicht für den Einlaufenden. An der Ostseite befindet sich die Marina Lagunenstadt, hier laufen wir ein, es ist Platz für 430 Boote, Komfort an allen Ecken , Bootstankstelle, Hotel mit Wellness-Bereich, Hafenbar, Restaurantschiff „König Ludwig“, Duschen und Toiletten auf mehrere Gebäude verteilt wegen der kurzen Wege. Waschmaschine und Trockner sowie Fahrradverleih an der Rezeption des Hotels. Und das Tolle, der Strand etwa 100 Meter hinter der Anlage Lagunenstadt.
Wir machen am Nachmittag einen kleinen Spaziergang am Strand, es ist einfach nur schön und jetzt scheint auch noch die Sonne und der Wind lässt allmählich nach, abends essen wir auf dem Restaurantschiff, hier bekomme ich mein bestes Steak was ich bisher gegessen habe, Gaby ist von ihren Garnelen auch ganz begeistert. Wir beschließen hier noch einen Tag länger zu bleiben.26.09.2008
Ruhetag Ueckermünde.
Das gute Wetter hält sich und es ist nicht mehr so windig, wir beschließen den Nachmittag am Strand zu verbringen.
Abends , Pflichtinformation im Internet beim DWD und Abruf der Seewettervorhersage für die Boddengewässer-Ost. Wind Süd auf West drehend 3-4 in Böen 5-6, Wellenhöhe 0,50- 1Meter, leicht bewölkt, teilweise schnell aufziehender Seenebel.
27.09.2008
Um 08:00 Uhr laufen wir aus der Ueckermündung ins Haff und fahren wie auf der Hinfahrt am Tonnenstrich bis zur Tonne H4, hier zieht Seenebel auf. An der Tonne nehmen wir Kurs Richtung West zur Tonne H3. Die Sichtweiten gehen zum Teil unter 200 Meter und wir müssen uns voll auf das GPS, Radarreflektor und Funk verlassen, immer schön am Tonnenstrich längs, daneben die üblichen Verdächtigen, nämlich Stellnetze. Es geht weiter an der Tonne H2 und Peenestrom/H1 vorbei, wobei man die Tonnen erst im letzten Augenblick sieht bei diesem Nebel. Es ist genaues Navigieren angesagt, hier gibt es neben der Fahrrinne, einige Untiefen, nach passieren der Bockrinne und den Großen Bockkamp, erscheint die Ruine der „Brücke von Kamin“. Ein eindrucksvolle Konstruktion für eine Eisenbahnbrücke, hier führte früher die Eisenbahnstrecke über den Peenestrom nach Usedom und weiter nach Schwinemünde. Die Brücke wurde 1945 gesprengt und nur das Mittelteil steht bis heute. Die Passage ist betonnt und führt südlich an der Brücke vorbei und ist nicht ohne Tücken. Starker Strom der nach Westen fließt. Auf keinen Fall unter den Brückenbogen durchfahren, auch nicht die nördliche Passage nehmen. Dort liegen Betontrümmer und Reste des Brückenpfeilers im Wasser. Der Nebel lichtet sich und die Sonne kommt langsam durch, wir sind im Peenestrom und halten uns genau an den Tonnenstrich, Ruderregatta mit Urlaubern ist auch noch, also aufpassen. Nach kurzer Zeit ändern wir unseren Kurs nach West und gehen in die Mündung der Peene. Bei Peene-Kilometer 104,6 befindet sich die Grenze zwischen Seeschifffahrtsstraße und Binnenschifffahrtsordnung. Wir tuckern die 10,8 km bis Anklam, aber vorher stört ein Hindernis, die Eisenbahnklappbrücke in Anklam, Öffnungszeiten beachten, den sie richten sich nach den Fahrplan der Bahn und sind vor Ort direkt an der Brücke angezeigt, die Schiffe die davor liegen sind meistens Angler die gar nicht durch die Brücke wollen. Wir legen beim Wasserwanderrastplatz der Stadt Anklam an und sind sehr angenehm überrascht, alles neu, gefördert mit EU-Mittel. Wir bleiben zwei Tage. Abends lernen wir einen sehr netten Hafenmeister kenn, der uns umfassend über Anklam und die Bahnverbindungen zu den Kaiserbädern auf Usedom informiert, dort wollen wir morgen hin. Abends gibt es was aus der Dose, wir haben heute keine Lust Essen zugehen.
28.09.2008
Im Internet studieren wir am morgen den Fahrplan der Deutschen-Bahn, für 25€ kann man mit dem Meckpo-Ticket (5 Personen) das Regionalstreckennetz der DB und die UBB (Usedomer-Bäder-Bahn) benutzen. Nach einem Fußmarsch von 30 Minuten sind wir am Bahnhof Anklam und fahren mit dem Regionalexpress nach Züssow, hier wartet schon die UBB in Richtung Swinoujscie (Schwinemünde), wir fahren durch eine schöne Landschaft und verträumte Dörfer, an jeder Milchkanne hält der moderne Zug der UBB.
Unser erster Stopp ist Heringsdorf auf der Insel Usedom an der Ostsee. Seit dem 1.Januar 1998 hat dieser Ort den Status eines Seeheilbades, die Bäderarchitektur vor allem der Bahnhof der UBB ist beeindruckend. Wir spazieren an der 8 Km langen Strandpromenade längs und sind begeistert, leider kann man Heringsdorf und die Nachbarorte Ahlbeck und Bansin nicht mit dem eigenen Schiff aus Richtung Ostsee ansteuern. Wer Lust auf ein Spielchen hat, kann dies an der Promenade im Spielcasino tun. Weiter geht unsere Fahrt nach Wolgast, die pommersche Kleinstadt am Peenestrom war einst Sitz der pommerschen Herzöge. Ihr berühmtester Sohn war der Maler Philipp Otto Runge, sein Geburtshaus unten am Hafen, gegenüber dem Speicher, ist als Museum eingerichtet. Die große Peenewerft ist heute der größte Arbeitgeber. Die Wege vom Hafen führen alle zum Zentrum am Markt, ein kleines verträumtes Örtchen. Fast hätte ich es vergessen im Hafen von Wolgast liegt als Museumsschiff, eine Eisenbahnfähre mit Doppelschornstein. Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter mit der UBB nach Züssow, hier wartet schon der Regionalexpress der DB nach Anklam. Die Kreisstadt Anklam des Landkreises Ostvorpommern (13800 Einwohner) ist auch Hansestadt an der Peene sowie die Geburtsstadt des berühmten Flugpioniers Otto Lilienthal (Lilienthal-Museum-Anklam).
Abends gehen wir in Anklam Essen, preiswert, gut und vor allem leichte Kost wird uns serviert. Den Tipp des Restaurants haben wir vom Hafenmeister bekommen. Pflichtaufgabe Internet DWD am Abend, Leichte Bewölkung sowie Wind aus westlichen Richtungen der Stärke 4 in Böen 5-6, Wellenhöhe 0,50 – 1 Meter. Außerdem drei Tage Vorhersage, Wetterverschlechterung.29.09.2008
7. Törnetappe, 20,4 SM/37,7Km, 3,5 Betriebsstunden: Anklam-Peene-Peenestrom-Stettiner Haff-Ueckermünde Stadthafen. Wolgast Traffic, gibt einigen Tonnenänderungen, sowie Windwarnungen für die nächsten Tage über Funk durch.
Um 09:25 macht die Eisenbahnbrücke Anklam an der Peene auf, wir
sind zwei Schiffe und gehen in Richtung Peenestrom, dass Wetter ist
heute besser, aber unser Windmesser zeigt Wind, Stärke 5-6 an, nach
passieren der Eisenbahnbrücke von Kamin, werden wir mit Westwind schön
ordentlich in Richtung Tonne H4 gedrückt, von dort wie schon bekannt
südlich nach Ueckermünde, hier erwischt uns der Westwind doch seitlich
sehr ordentlich, geigen, rollen, schlingern usw. ist angesagt, manchmal
kann man kreuzen, aber die üblichen Verdächtigen „Stellnetze“
schränken das kreuzen ein. Hinter dem Ueckerkopf zum Stadthafen
Ueckermünde haben wir Landschutz und ruhiges Wasser. Wir bekommen vom
Hafenmeister einer der schönsten Liegeplätze im Hafen zugewiesen. Abends
gehen wir in die Stadt und am Markt ist ein altes Gasthaus, hier sind
wir richtig, großes Palaver alter pensionierter Kapitäne aus Bremen,
auf Bustour durch Mecklenburg-Vorpommern, es macht Spaß Ihnen zuzuhören
vielleicht ist auch ein bisschen Seemannsgarn dabei, aber tolle
Geschichten.
Der DWD im Internet verspricht für die nächsten Tage nichts Gutes, Bewölkt mit Schauerböen, Wind, Süd-West/West 6-7 Böen 8-9, Wellenhöhe 1- 2 Meter. Wir rechnen uns ein Zeitfenster von morgen früh, 08:00- 13:00 Uhr nach Schwinemünde aus. Das sind 5 Stunden für eine Strecke von 28 SM, das muss reichen.
30.09.2008
Bei der Ausfahrt Ueckerkopf sehen wir schon, dass heute der Wind aus Süd/Westlicher Richtung kommt und die Wellen Schaumbildung haben. Es geht wieder mit ordentlich achterlichen Wind Richtung Tonne H4, hier gehen wir Kurs Süd/Ost, was zur Folge hat, 1,5-2 Meter Wellen seitlich von der Steuerbordseite, da kein Schiff in der Nähe ist, können wir durch kreuzen , dass starke Rollen des Schiffes etwas mindern. Bei den Leuchttürmen, Brama Torowa 2 geht unser Kurs nordwärts und die Wellen kommen von achtern, was bei einer Fahrt von ca. 8Kn zur Folge hat, dass sich „Bon Jour“ zum Surfboot entwickelt, egal welche Ruderstellung, den Kurs bestimmen zum Teil die Wellen. Durch kreuzen können wir hier schlimmeres verhindern. Zwischen zwei Stellnetzen sehen wir eine Durchfahrt von ca. 50m, irgendwie sind wir aus der Fahrrinne raus, ich stelle den Motor auf Leerlauf beim passieren der Stellnetze um nicht auch noch ein Netz in die Schraube zu bekommen. Vor der Einfahrt zu den Leuchttürmen Brama Torowa 1, Kaiserfahrt, baut sich mächtiger Seegang auf, unter Deck tut es einen lauten Schlag, der Fernseher ist 3 Meter durchs Schiff geflogen, mit viel Mühe und mächtiges Rollen von „Bon Jour“ kommen wir in die Moleneinfahrt und unter Landschutz, Gaby übernimmt das Ruder und ich schau mich unter Deck um. Der Fernseher scheint hin zu sein, Strom würde ich ihm nicht mehr geben. Jetzt kommen wir langsam in die Mellinfahrt kurz vor Schwinemünde hinein. Wir durchqueren den Seehafen von Schwinemünde und machen in der Marina Swinoujscie fest. Die Marina ist neu renoviert und sieht recht ordentlich aus. Das Wetter wird immer schlechter, Wind 8-9 in Böen 10 und Dauerregen, wir bleiben hier und warten Wetterbesserung ab. Keiner an Bord hat mehr Lust noch irgendwie an Land zum Essen zu gehen, also Notverpflegung Dosenessen. Wir gehen früh in die Kojen.
31.09.2008- 02.10.2008 Ruhetage (Zwangspause)- Schwinemünde
Jetzt haben wir Zeit alles zu Erkunden, unser erster Weg führt zum Tourist-Büro am Fähranleger Schwinemünde (5 Min. von der Marina), hier werden wir von einer freundlichen Dame mit ausreichend Informationen versorgt. Swinoujscie, der westlichste Seehafen Polens, liegt unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Das Stadtzentrum befindet sich auf der Insel Usedom, ein industrieller kleiner Teil mit Hafenanlagen und Bahnhof auf der Insel Wollin, die Stadt hat keine Brücken über die Schwine, darum kann man umsonst die zahlreichen Fähren benutzen. Nun etwas Geschichte, die Mündung der Schwine in die Ostsee hatte seit alters her eine große strategische Bedeutung, als Zugang zum Stettiner Haff und zur Oder. Slawen, Dänen, Schweden sowie die pommerschen Herzöge wechselten sich in der Herrschaft ab und nicht zu vergessen die Preußen. Erst 1765 erhielt der Ort die Stadtrechte. Sehenswert sind der unter Kaiser Wilhelm I angelegte Kurpark mit vielen Bäumen aus dem Mittelmeerraum, der alte Leuchtturm sowie die Kurpromenade (direkt an der Marina). Die Kasematten mit Kanonen aus dem 19. Jahrhundert sind auch sehenswert am Nordostende des Kurparks. Dahinter schließt sich ein endloser Sandstrand an, der ohne Unterbrechungen zum Ostseeheilbad Bansin (Usedomer Halbinsel) geht.
Im Zentrum, was man gut zu Fuß von der Marina erreichen kann, findet man Cafés, Restaurants, Wechselstuben (Kantor), in einer kleinen Straße mehrere Geschäfte für Silberschmuck sowie ausreichend Supermärkte. Seit dem 20.09.2008 gibt es am westlichen Ende des Stadtzentrums eine Endhaltestelle der UBB (Usedomer Bäder-Bahn), außerdem einen neuen Lidl –Markt, von hier kann man das gesamte Netz der UBB benutzen. Wir nutzen die Gelegenheit und wollen mit der UBB einen Tagesausflug nach Stralsund unternehmen, Fahrzeit 2:35 Stunden, Schwinemünde-Stralsund. Eine alte Polin erzählt uns auf der langen Fahrt nach Stralsund ihre Geschichte. Die Hansestadt Stralsund empfängt uns wie üblich in dieser Zeit mit Regen und ordentlichen Windböen. Das Panorama ist sehr beeindruckend, die gewaltigen Kirchen die sich über der Altstadt erheben, uns fällt aber auch die Enge der schmalen Straßen und Gässchen auf, der Marktplatz mit seinem gotischen Rathaus wirkt aber klein und bescheiden. Die Altstadt ist jedenfalls von allen Seiten von Wasser umgeben. Am Hafen essen wir in einem gemütlichen Restaurant und gehen anschließend in Oceaneum, etwas hoher Eintrittspreis, ist aber alles neu und interessant.
Die Marina wird am Abend sehr voll, viele Segler wollen hier das schlechte Wetter abwarten, etwas später trifft auch ein kleines Motorschiff (Bügelbrett) einer deutschen Charterfirma ein, Segler und wir wollen vom Skipper wissen, wo er den nun herkommt, Antwort Insel-Ruden aus der Ostsee, war ein bisschen stürmisch und der Seenotkreuzer war auch hinter ihm, aber als pensionierter Fischer wollte er noch einmal zur See fahren. Etwas unaufgeräumt und mit verschiedenen Gesichtsfarben erscheint jetzt auch die restliche Crew vom Unterdeck. Man diskutiert über eine sofortige Heimreise mit der Bahn.
Wir sind noch einmal im Internet beim DWD und informieren uns über die weiteren Wetteraussichten, es gibt morgen früh ein Zeitfenster von 07:00 Uhr bis 12:00 Uhr bei Wind 5-6 Süd in Böen 7-8 und Wellen von 1-1,5Meter, danach zunehmend West drehend, Wind 7-8 in Böen 10 und Wellen bis 2 Meter.
3.10.2008
9. Törnetappe, 31,42SM/ 58 Km, 5 Betriebsstunden. Mellinfahrt- Kaiserfahrt-Stettiner-Haff- Oder, Marina Goclaw Stettin:
Das Barometer/Thermometer zeigen am morgen 1056 hPa sowie 7
Grad Temperatur, es ist 07:30 Uhr und wir laufen aus. Stralsund Traffic
und die bekannten Küstenfunkstellen geben Seewetterwarnungen für 11:00
Uhr raus. Wir verlassen den Landschutz an den Leuchttürmen Brama
Torowa 1 und gehen ins Große Haff, der Wind kommt von vorn, also aus
südlicher Richtung, Kurs Süd liegt an und die Wellen kommen uns
entgegen. Hier zeigen sich jetzt die Stärken eines Verdrängers wie die
„Bon Jour“, Gashebel auf den Tisch und durch die Wellen gestampft,
mächtig Gischt geht übers Schiff, aber bedeutend angenehmer als von der
Seite. Es ist zwar stürmisch und unser Windmesser zeigt Windstärken von
6-7 in Böen 9 an, aber „Bon Jour“ brettert hier wacker durch die
Wellen. In Höhe Brama Torowa 4 erreichen wir ein bisschen Landschutz
und der Wind dreht auf West und frischt auf, kann uns jetzt egal sein,
den wir kommen ins Mündungsgebiet der Oder (Roztoka-Odrzanska) hier geht
es in der Fahrrinne weiter zu den Funkfeuern 21 und 29. Ab dem
Funkfeuer; O.KP-A wird’s wieder gemütlich, genug Landschutz vorhanden
und wir zockeln zur Marina Goclaw in Stettin.
3.10.2008
4.10.2008, Stettin, Ruhetag
Da wir ein gutes Reservepolster an Tagen haben, leisten wir uns heute einen Ruhetag und fahren mit Bus und Straßenbahn ins Zentrum, wir wollen das Schloss besichtigen und Gaby meint, sie könnte noch einmal shoppen gehen, was ja auch einige Zeit braucht. Nachmittags sind wir an der Hafenpromenade in einem kleinen Künstlerviertel und genießen, in einer Kneipe vorzügliche Piroggen. Das Cafe Europa im SAS Radison Hotel ist auch nicht schlecht. Abends wieder DWD, was aber nicht mehr so wichtig ist, wir wollen zurück Richtung Oder-Westoder-HFW. Alles unter Landschutz. Ein ruhiger Tag geht zu Ende.
5.10.2008
10. Törnetappe, 53 Km, 6 Betriebsstunden: Stettin-O-WO-HFW- Sportboothafen Rotation/PCK Schwedt
Barometer zeigt 1061 hPa und es ist kalt, 6 Grad. Warme Kleidung ist angesagt. Wir nehmen Abschied von Stettin und fahren die Oder in Richtung Westoder, auf das Wetter brauchen wir keine Rücksicht mehr zu nehmen, denn es ist Fluss und Kanalfahrt angesagt. An der Backbordseite sehen wir einen Kran in ungewöhnlicher Haltung, er liegt am Boden auf jede Menge Stahl, es ist ein Gelände einer Werft und normal sieht das nicht aus. (Auch in Skipperausgabe 01/09 zu sehen)Weiter geht es in Richtung Gartz, am Bollwerk legen wir an, ist auch gleichzeitig Wasserwanderrastplatz, ein kleines schönes Örtchen, Reste der Stadtmauer (13-15Jh) mit dem Mauerturm, Pfarrkirche St.Stephan und das Heilige- Geist- Hospital mit Kapelle, ansonsten nicht viel los in Gartz, aber man kann dort vorzüglich und preiswert essen. Abends kommen wir in Schwedt beim Sportboothafen Rotation/PCK an, alles dunkel kein Mensch da, die Saison ist vorbei, Strom und Wasser ist vorhanden, dass reicht uns.
6.10.2008
Es ist wieder kalt und regnerisch, Gaby kramt die Handschuhe raus. Wir zockeln auf dem HFW in Richtung Schleusengruppe Hohensaaten, Anmeldung bei der Westschleuse, wir können gleich in die Schleuse. Am frühen Nachmittag Ankunft in Oderberg. Nach einem Fußmarsch von der Marina Oderberg in den Ort ca. 45 Minuten, erleben wir ein Museum was auch an einem Montag geöffnet hat, es wir eine sehr persönliche Führung mit der Mitarbeiterin des Museums, war toll. Oderberg ist verträumt und verschlafen, wir essen in einem Hotelrestaurant direkt an der Havel-Oder-Wasserstraße. Das Mahl war üppig und der Fußmarsch von 45 Min. zurück zur Marina, tut uns beiden ganz gut. Abends lese ich in Fontane „Wanderung durch die Mark Brandenburg“ was den Oderbergern im 15 Jh. widerfahren ist, habe ich doch irgendwie heute schon mal im Museum gehört.
7.10.2008
12. Törnetappe, 32 Km, 4 Betriebsstunden, Oderberg- HOW - Marina-Marienwerder.
Mittags machen wir uns auf den Weg nach Marienwerder zum „Klön Schnack“. Hier haben wir gute Erinnerungen aus dem letzten Jahr und freuen uns auf das Hafenmeisterehepaar. Mit großem Hallo werden wir begrüßt und es wird ein schöner Abend.8.10.2008
Zeitig machen wir uns am morgen auf den Weg, es ist Nebel und wir sind trotz Kanalfahrt, froh, dass wir einen Radarreflektor und Funk haben, der Berufsschhifffahrtsverkehr ist hier ganz ordentlich, Schub-Verbände mit Kohlen für Berlin. Es wird eine lange Fahrt und ab Mittag lichtet sich der Nebel, vor der Schleuse Lehnitz werden wir aufgefordert richtig Gas zu geben, weil er gleich die Schleusentore zu macht, hat gerade noch so geklappt. Am späten Nachmittag, nach passieren der Schleuse Spandau kommen wir in den uns wohl bekannten Hafen „Scharfe Lanke „. Wir bleiben zwei Tage und besuchen Berlin und den Zoo. (Gaby wollte unbedingt „Knut“ sehen)
10.10.2008
14. Törnetappe, 22 Km, 3 Betriebsstunden: Scharfe- Lanke UH- Potsdamer Gewässer- Hotel Resort- Schwielowsee.
Das Wetter wird wieder besser und wir schippern gemütlich durch
den Wannsee in Richtung Potsdam, hier wollen wir bei der
„weißen-Flotte“ Treibstoff bunkern, die günstigsten Preise weit und
breit, schon seit vielen Jahren ist das so. Nachdem wir 300 Liter
Diesel gebunkert haben geht es Richtung Schwielowsee zum Hotel Resort,
zum Abschluss einer Reise ist es für uns ein Muss, hier vor Anker zu
gehen. Gutes Essen, teuer aber toll und wir brauchen am nächsten Morgen
nicht so früh los nach Töplitz.
11.10.2008
15. Törnetappe, 8 Km, 1 Betriebsstunde: Hotel Resort Schwielowsee-Potsdamer Gewässer- Töplitz- Yachthafen Ringel.
Wir haben schon vor der Abfahrt alles aufgeklart und müssen nur
im Yachthafen Ringel die Zusatzausrüstung abbauen. Es geht sehr
gemütlich zurück nach Töplitz, hier werden noch einmal ca. 35 Liter
Diesel für teueres Geld nachgetankt, wir haben in Potsdam den Tank wohl
doch nicht so richtig voll gemacht. Familie Heinzig erwartet uns schon
und es wir viel erzählt.
Mittags geht es von Töplitz nach Tangermünde an die Elbe per
Auto, Gaby hat morgen einen runden Geburtstag und die Familie und
Freunde sind schon seit Freitag auf dem Schloßhotel und warten auf uns,
wir haben aber wie es sich gehört, mit der Hotelrezeption ein Programm
zusammengestellt, das es den Freunden nicht langweilig wird, bis heute
Abend, den dann startet die Feier.
Unser Fazit:
Eine gelungene Tour, die einer gewissen Vorbereitung bedarf, wichtig ist, dass man genügend Reservetage einplant, den man weis nie wie das Wetter wird und da kann es ganz schön eng werden wenn der Rückgabetermin für das Boot naht. Wir haben ca. 335 Liter Diesel für 69 Betriebsstunden, verbraucht. (Durchschnitt ca. 4, 8 L/ h). Sind ca. 644 Km gefahren und haben wieder viele Erfahrungen gesammelt. Es war ein ruhiger und stürmischer Törn von sehr viel Sehenswürdigkeiten und Höhepunkten geprägt. Nette, tolle Leute kennengelernt, gut gegessen und viel Geld ausgegeben.
Claus-Peter Uebach im November 2008
Text: Claus-Peter Uebach
Fotos: Gabriele Uebach
Bon Jour geht durchs Haff -
Verkehrsvorschriften und Bootsführerscheine für diesen Törn
Für die genannten Bundeswasserstraßen und Binnengewässer in
Polen, gilt die Binnenschifffahrtsstraßenordnung (BinSchStrO) in der
jeweils gültigen Fassung.
Für die genannten Seeschifffahrtstraßen gilt die
Seeschifffahrtsstraßenordnung (SeeSchStrO) und die
Kollisionsverhütungsregeln (KVR, International Regulation for
Preventing Collisions at See, COL-REG) in der der jeweils gültigen
Fassung. Zum Seeverkehrsrecht zählen auch Befahrensregeln der
Nationalparks- und Naturschutzgebiete.
Bootsführerscheine
Binnenwasserstraßen: Sportbootführerschein Binnen*
Seewasserstraßen: Sportbootführerschein See oder Sportküstenschifferschein*
*oder ähnlich von den Behörden anerkannte Befähigungszeugnisse.
Die Bootsführerscheine aus Deutschland werden in Polen anerkannt.
Sprechfunkzeugnis
-UKW-Sprechfunkzeugnis , Binnenschifffahrtsfunk (UBI) *
- Beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis (SRC) Seeschifffahrtsfunk*
*oder ähnlich von den Behörden anerkannte Befähigungszeugnisse.
Navigation
Die Navigation ist durchweg relativ einfach, es gibt in den
Haffs betonnte Fahrrinnen und an den Küsten zu den Häfen befeuerte
Ansteuerungstonnen, sowie Leuchttürme mit großer Tragweite.
Missweisungen gibt es im Bereich Kaiserfahrt und Stettiner Haff durch
Unterwasserkabel.
Seenotdienst
Binnengewässer:
Im Binnenschifffahrtsfunk auf UKW- Kanal 10 oder auf dem
Arbeitskanal NIF der nächsten Schleuse. Über die Mobilfunktelefonnummer
112 erreicht man die nächste Leitstelle, die dann ggf. die
Wasserschutzpolizei informiert.
Seeschifffahrtsstraßen:
Deutschland
Im Seefunk UKW Kanal 16 (bedingt Kanal 70) über die
Seenotleitung der DGzRS (MRCC) Bremen, Ruf: “Bremen Rescue Radio“ oder
die zuständige Revierzentralle. Im Mobilfunk unter der Handynummer 124
124 (nur Deutsches-Hoheitsgebiet mit Handy-Abdeckung). Die DGzRS ist
auch über die Festnetznummer 0421-536870 zu erreichen.
Polen